Meine Vorgängerin im Amt hat bereits im April diesen Jahres eine Stellungnahme aus unserer Ortsgemeinde zum Nahverkehrsplan geschickt, dies begrüße ich sehr.
Als neue Ortsbürgermeisterin möchte ich diese Forderungen gemeinsam mit den Beigeordneten bekräftigen bzw. weitere Punkte ergänzen und wir haben deshalb ein Schreiben an die Kreisverwaltung formuliert:
„Laut Entwurf des Nahverkehrsplans 2018 des Landkreises Germersheim soll der Fahrbetrieb der Linie 590 (Landau-Dammheim-Hochstadt-Lustadt-Germersheim) samstags wie bisher im Zwei-Stunden-Takt stattfinden und bereits um 19.30 Uhr enden. An Sonn- und Feiertagen sind für diese Buslinie – wie bereits in der Vergangenheit - keine Fahrten vorgesehen.
Dies stellt für unsere Bürgerinnen und Bürger einen klaren Standortnachteil dar. Es muss ihnen möglich sein, ohne PKW-Nutzung am beruflichen und öffentlichen Leben teilzunehmen. Das heißt, dass auch an Sonn- und Feiertagen die beiden Mittelzentren Germersheim und Landau mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein müssen.
Das geplante Vorgehen des Landkreises widerspricht den Zielsetzungen der Umwelt- und Klimapolitik der Bundesregierung im Allgemeinen sowie der allgemein geforderten Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs im Besonderen. Weiterhin wird der Zielsetzung des Landes Rheinland-Pfalz bezüglich der Stärkung des ländlichen Raums nicht Rechnung getragen.
Die Ortsgemeinde Westheim fordert den Landkreis Germersheim auf, für eine Ausweitung der Fahrzeiten der Linie 590 auf Sonn- und Feiertage zu sorgen.
Aus dem Entwurf geht auch nicht hervor, ob in Zukunft der Bus die Haltestellen in der Raiffeisenstraße (Sängerheim) und – wie von der Ortsgemeinde bereits gefordert - zusätzlich in der Schulstraße (Kerweplatz) anfährt. Gerade für Senioren, Kinder und mobilitätseingeschränkte Personen wäre dies von sehr großer Bedeutung.
Auch die Linie 596, die nach Rülzheim fährt, bedient nur eine Haltestelle im Altort und hält nicht zusätzlich am Kerweplatz. Wir fordern daher, dass diese beiden Linien (590 und 596) genauso den Kerweplatz anfahren, wie die Linie 592.
Die Ortsgemeinde fordert weiterhin mit Nachdruck, dass die aus unserer Sicht provisorische Haltestelle in der Unteren Straße aus Gründen der Sicherheit (enge Straße am Ortseingang, sehr schmaler Bürgersteig, keine Haltebucht) von keiner Buslinie mehr angefahren wird, sondern grundsätzlich die Haltestelle in der Raiffeisenstraße.
Im Nahverkehrsplan wird auf Seite 41 zum Thema „Barrierefreiheit“ Stellung genommen. Gemäß § 8 Abs. 3 PBefG hat dieser die Belange der in ihrer Mobilität oder sensorisch eingeschränkten Menschen mit dem Ziel zu berücksichtigen, für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs bis zum 1. Januar 2022 eine vollständige Barrierefreiheit zu erreichen.
Wie wir über die Verbandsgemeindeverwaltung Lingenfeld erfahren haben, ist die Haltestelle in der Raiffeisenstraße als eine der ersten im Kreis vorgesehen, diese Barrierefreiheit herzustellen. Wir begrüßen dies sehr und fordern deshalb wie oben erwähnt die komplette Auflösung der Haltestelle in der Unteren Straße.
Ihre Susanne Grabau
Ortsbürgermeisterin