Liebe Mitbürger*Innen,
auch unsere Gemeinde besitzt mehrere Flächen, die wichtige Biotope darstellen und als solche zu pflegen oder aufzuwerten sind.
Dazu gehören z.B. die Eh-Da-Flächen am Dorfrand, mehrere Blühflächen u.a. auf dem Friedhof, Verkehrsinseln, im Ludwig-Hoffmann-Weg, usw.
Diese Flächen sind heute wichtiger denn je, weil durch die intensive Nutzung der Landschaft für Wohnen, Verkehr, Wirtschaft und Landwirtschaft der Lebensraum für Pflanzen, Insekten und Vögel immer knapper wird. Und für das Überwintern vieler Tiere ist es nun entscheidend, wie wir im Herbst auf diesen Flächen das Grünland, die Sträucher und die Streifen an den Wegesrändern pflegen.
Wenn genügend Hochstauden und Gräser verbleiben, die Sämereien und versteckte Winterquartiere für Käfer und allerhand andere Insekten bieten, dann leiden viele Vögel, wie Ammern, Drosseln, Finken, Lerchen, Pieper und Zaunkönige keine Not. Laubhecken werden für sie zu Schlafzimmern und mit Früchten sogar zu Speisekammern.
Hier ist es u.a. wichtig, dass Flächen mit Blühstreifen nur in Teilbereichen bzw. abschnittsweise gemäht werden. Damit können an vielen Stellen Pflanzen länger blühen und aussamen, es bleiben Rückzugsmöglichkeiten für Tiere erhalten, und abgestorbene Pflanzen bieten Deckung und Nahrung.
Dass auch Kommunen die Ziele des Naturschutzes berücksichtigen müssen, ist sogar im Bundesnaturschutzgesetz § 2 (4) verankert. Selbstverständlich wollen auch wir in Westheim unseren Betrag leisten
und setzen solche Pflegemaßnahmen um.
Eine wichtige Ergänzung sind dabei auch die Wegränder vor landwirtschaftlich genutzten Flächen. Hierzu ergeht eine dringliche Bitte und Aufruf an die Landwirte, diese Flächen nicht zu bearbeiten. Denn auch damit kann eine Vernetzung von Biotopen gelingen.
Manche MitbürgerInnen stört es, wenn Flächen nicht gemäht werden, und sie empfinden dies als unordentlich. Aber die Natur hat andere Ansprüche, und für sie sind diese Flächen essenziell!
Als Kleingärtner und Gartenbesitzer
können Sie unsere Maßnahmen übrigens sehr gut unterstützen. Vermeiden Sie dazu monotone Flächen und fördern Sie eine Vielfalt an standortgerechten Pflanzen. Wenn Sie die beschriebenen Maßnahmen möglichst auch in Ihrem Garten beachten, vielleicht auch einen großen Laubhaufen in einem geschützten Bereich liegen lassen oder einen Totholz- oder Lesesteinhaufen einbringen, können Sie einen Lebensraum für Käfer, Kröten oder Igel schaffen. Damit werden wichtige Flächen vergrößert und vernetzt.
Mehr machen mit – alle gewinnen.